Auf Grund des demografischen Wandels wächst die Zahl gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen ständig. Das umfasst bei weitem nicht nur ältere Menschen, die dementiell erkrankt sind. Mindestens ebenso viele Menschen leiden unter Depressionen. Weitere häufige Erkrankungen sind Angststörungen, wahnhafte Störungen oder auch Suchterkrankungen. Häufig werden mindestens Doppeldiagnosen gestellt. Diese unterschiedlich erkrankten Menschen sowie ihre An- und Zugehörigen benötigen kompetente Pflege und Betreuung. Es braucht Pflegekräfte, die mit Hintergrundwissen angemessen kommunizieren, beraten und handeln können. Wie können sich Betreuungs- und Fachkräfte vorbereiten und fachlich fit machen für diese ganz besonderen Anforderungen?
Die Diakonische Fort- und Weiterbildungsakademie (DFA) in Hamburg bietet allein in diesem Jahr über 25 Kurse zum Thema Gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung an. Ein geballtes Paket aus Theorie und Praxis, das viele Fachkräfte aus Hamburg und ganz Deutschland kennen und nutzen. Das Programm zeigt eine große Spannweite an Themen für viele Berufs- und Zielgruppen: Es gibt mehrere langfristig angelegte Weiterbildungen für Pflegefachkräfte, die über zwei Jahre laufen. Dazu kommen Fortbildungen zu Gartentherapie, Tanz, Dementia-Care-Mapping, Musiktherapie, Lieblingsplätzen (Milieugestaltung), Depression im Alter, Alt und psychisch krank sowie vieles mehr. Außerdem können sich Betreuungskräfte in einem Kurs für die Betreuung von alten Menschen mit und ohne Demenz weiterqualifzieren.
Frühes Anmelden ist bei vielen Kursen nötig, wie ich erfahre. Stark nachgefragt ist zum Beispiel die Weiterbildung zur staatlich anerkannten Fachpflegekraft in der gerontopsychiatrischen Pflege. Über diese Weiterbildung habe ich noch einmal direkt mit Margret Schleede-Gebert gesprochen. Sie ist eine der verantwortlichen Koordinatorinnen im Bereich Gerontopsychiatrie an der DFA.
„Es braucht Pflegekräfte, die in der Lage sind, angemessen zu kommunizieren und zu beraten und ein spezifisches Milieu zu gestalten. Unsere Ausbildung soll Pflegekräfte praxisnah dazu befähigen. Außerdem sollen sie Kolleginnen und Kollegen anleiten und konzeptionell Einrichtungen weiterentwickeln“, so Frau Schleede-Gebert.
In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden gerontopsychiatrische Erkrankungen zu erkennen und einzuordnen, eigenes Verhalten zu reflektieren, die Betroffenen zu begleiten und einen angemessenen Lebensraum zu gestalten. Mit dem Abschluss besteht sogar die Möglichkeit der Weiterqualifizierung zur koordinierenden Fachpflegekraft in der gerontopsychiatrischen Pflege.
„Ich habe mich für die Ausbildung zur staatlich anerkannten Fachpflegekraft in der gerontopsychiatrischen Pflege entschieden, weil ich psychisch kranken Menschen fachlicher begegnen möchte, mit dem Ziel ihre Lebensqualität zu verbessern. Mein Wissen möchte ich an mein Team weitergeben. Mir gefällt an der DFA, dass die Dozenten immer so nah an der Praxis sind.“ (Daniela Thrun, Teilnehmerin)
Wer neugierig geworden ist und mehr zu den Kursinhalten wissen möchte: www.dfa-hamburg.de
In den nächsten Wochen folgen mehr Themen aus der Weiterbildung – schau doch wieder vorbei hier in unserem Pflege-Blog.